Endlich ist er da, der Leopard 2A4. Ein Panzertraum aus Klemmbausteinen. Ich musste ihn natürlich sofort aufbauen und dabei feststellen, dass er sich komplett von allen bisherigen Panzermodellen unterscheidet. Sowohl Bautechniken als auch Detailgrad heben den Bauspaß auf ein neues Niveau.
Hersteller: | Cobi |
Set-Nummer: | 2618 |
Thema: | Military |
Erscheinungsjahr: | 2019 |
Anzahl Teile: | 864 |
Anzahl Figuren: | 1 |
Modellmasse: | |
Maßstab: | |
Ab Alter: | 8 |
Aufbauzeit ca.: | 3 Stunden |
Seit der Ankündigung konnte ich es nicht abwarten, dieses Set endlich in Händen zu halten. Endlich ein aktuelles, deutsches Panzermodell, das eigentlich keines ist. So modern der Leopard 2A4 auch erscheinen mag. Er steht bereits im Museum und wurde 2002 außer Dienst gestellt. Begonnen hat seine Reise 1979 als Nachfolger des Leopard 1. Das derzeit aktuelle, sich im Einsatz befindliche Modell ist der Leopard 2A7V, auf den auch ältere Modelle umgerüstet wurden.
Qualität der Klemmbausteine
In Bezug auf die Qualität hat sich bei Cobi nichts verändert. Alles ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und der Aufbau hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Bei diesem Modell wurde auch komplett auf Aufkleber verzichtet. Neben der Tarnfarbe, die meist gedruckt wird, sind sämtliche Motive direkt auf den Noppenstein gedruckt. Selbst kleinste Teile haben einen Druck erhalten.
Eine kleine Besonderheit an diesem Set ist die zusätzliche Lieferung von Schläuchen. Im Karton befindet sich eine kleine separate Tüte mit 4 Schläuchen. Was es damit auf sich hat, erfährt man erst später. Anscheinend wurden bei der maschinellen Sortierung falsche Schläuche in den 2. Bauabschnitt gepackt. Das wurde insofern rechtzeitig bemerkt, dass man die bereits verpackten Bauabschnitte nicht mehr ändern konnte, aber vor Auslieferung eine zusätzliche Tüte in den Karton legen konnte. In neueren Auflagen dürfte das vermutlich nicht mehr der Fall sein.
Die Aufbauanleitung
Die Bauanleitung ist im klassischen Cobi Stil gehalten. Pro Bauschritt werden meist nur wenige Steine verbaut, deren Position man leicht erkennen kann, da alte Bauschritte ausgegraut werden. Die Anleitung teilt sich auf 3 Bauabschnitte mit insgesamt 127 Bauschritten auf. Der oftmals finale Schritt der Aufkleber entfällt hier natürlich.
Der Aufbau
Wer schon einige Panzer von Cobi gebaut hat und glaubt, er kann hier im gleichen Stil bauen, wird sicherlich überrascht sein. Statt mehrere Reihen von Platten beginnt man hier direkt mit großen Bricks. Im ersten Moment erscheint die Wanne ein wenig schmal und der Panzer dadurch recht klein.
Auch die 4 Haupt- und Antriebsrollen wirken im Vergleich zu den wuchtigen WW2 Modellen sehr klein. Ist der untere Teil der Wanne fertiggestellt, hat man ein recht schmales Konstrukt vor sich, das so gar nicht nach einem Leopard aussehen will. Aber mit den ersten Verkleidungen wird das Modell schon deutlich breiter. An dieser Stelle kommen auch die ersten bedruckten Teile zum Einsatz. 6 Abdeckklappen mit Tarnfarbe werden an den Seiten verbaut.
In den kommenden Bauschritten wird viel Verkleidungsarbeit geleistet. An zahlreiche Stellen werden teils einzelne Bausteine verbaut und man muss schon genau hinsehen, wo der richtige Platz ist. Einige Male musste ich kleine Partien zurück bauen und korrigieren, weil sie um eine Noppenreihe verschoben waren. Ist die Wanne komplett mit Fliesen bedeckt, wird der Motor gebaut. Dieser ist im Vergleich zu anderen Modellen gigantisch und enthält sogar bewegliche Teile. Abgedeckt wird er durch eine ebenso gigantische Platte, die geklappt werden kann.
Danach kommen wir auch schon zum unangenehmsten Teil eines jeden Panzermodells. Die Laufrollen bestehen beim Leopard aus 28 Reifen, die zusammengesteckt werden müssen. Da merkt man schnell, dass man Fingerkuppen hat. Sind die Räder dann endlich verbaut und mit dünnen 2×3 Fliesen gesichert, geht es an die Ketten. Hier kommen leider die kleinen Kettenglieder zum Einsatz. Jede Kette besteht aus 56 Gliedern, die mühsam verbunden werden müssen. Bei allen vorherigen Modellen konnte ich die fertigen Ketten seitlich unter die Antriebsräder schieben und aufziehen. Das funktioniert hier nicht. Der Platz ist so knapp, dass man die Ketten komplett von einer durchführen muss. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte an irgendeiner Stelle eine Fehler gemacht. Aber alles war nach Anleitung verbaut. Trotz der kleinen Kettenglieder läuft die Kette recht gut. Zwar verweigert sie auf glatten Untergründen den Dienst, aber schon die Anleitung reicht aus, um die Ketten ans Rollen zu bringen.
Nach den Ketten kamen auch die Schläuche zum Einsatz, die separat beiliegen und die zu kleinen Schläuche ersetzen sollen. Damit war der untere Teil fertig und der Turm war an der Reihe. In diesem werden, wie bei der Wanne, jede Menge Kleinteile verbaut, um am Ende die typische flache Form zu erreichen. Das Highlight waren die Nebelwerfer. Davon müssen 9 Schwarze und 7 Braune an den Seiten verbaut werden. Allerdings behindern sich diese Gegenseitig, sodass sie schnell wieder abfallen, bis man den Dreh und den richtigen Winkel raus hat.
Abschließend muss nur noch das Rohr gebaut und der Turm auf den Unterbau aufgesteckt werden und fertig ist er, unser Leopard 2A4.
Fazit:
Das Warten auf dieses Modell hat sich definitiv gelohnt. Aus 864 Teilen entsteht ein wirklich toller Panzer aus Klemmbausteinen, der einen ganz besonderen Platz in meiner Sammlung bekommt. Preislich liegt er aktuell bei rund 40 EUR, was absolut in Ordnung für die Anzahl an Teilen ist. Der Detailgrad ist für Noppensteinverhältnisse und die Größe des Modells sehr hoch. Den Kauf habe ich nicht bereut und ich würde ihn jederzeit wieder kaufen. Die Bauzeit von 3 Stunden scheint für die Teilezahl recht hoch, aber man muss an einigen Stellen schon ein wenig mehr basteln und die vielen Kleinteile brauchen auch ihre Zeit.